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Filigranes nordisches Amulett, 25 x 46 mm, 925 Altsilber Veredelung, Kettendurchlaß: 4 mm
Als der Missionar Ansgar von Bremen im Jahr 860 einen Platz für die erste in Skandinavien zu errichtende Kirche suchte, fiel seine Wahl auf Ribe. Kein Zufall, denn die Stadt war schon damals der bedeutendste Handelsort des Nordens, bedingt durch den guten Hafen und den schiffbaren Fluss. So ist die Bitte Ansgars an König Horik II zwar die erste Erwähnung der Stadt, dennoch lässt sie sich archäologisch bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgen. Wie die Funde belegen, war die Stadt damals von Handwerk geprägt (Metallgießerei, Lederverarbeitung, Webarbeiten, Töpferei). Schon in frühester Zeit muss die Stadt Handelsverbindungen nach Norddeutschland und England gehabt haben, insbesondere nach Stade, Bremen, Köln, Brügge, Deventer, Groningen und Utrecht.
Während des gesamten Mittelalters blieb Ribe eine blühende Stadt, trotz zahlreicher Rückschläge. So soll es 1043 von den Wenden geplündert worden sein. Zwischen 1176 und 1402 zerstörten sieben Brandkatastrophen große Teile der Stadt. Wie überall in Europa wütete 1350 die Pest auch in Ribe. Zwei schwere Überschwemmungen, die Zweite Marcellusflut von 1362 und die Sturmflut von 1512, beschädigten die Stadt ebenfalls. Trotzdem lebten Ende des 15. Jahrhunderts etwa 5000 Menschen in Ribe, womit es zu den größeren Städten in Nordeuropa zählte (zum Vergleich: Hamburg hatte damals etwa 10.000, Lübeck etwa 25.000 Einwohner). 1460 wurde in der Stadt der Vertrag von Ripen abgeschlossen, der die Unteilbarkeit Schleswigs und Holsteins bestätigen sollte. Zwar ging es Ribe im 16. Jahrhundert weiterhin wirtschaftlich gut, aber es verlor allmählich seine Bedeutung für den dänischen Seehandel. Die Handelswege hatten sich verlagert, Kopenhagen und andere Städte stiegen auf. Die Einwohnerzahl der Stadt sank stetig.
Ein großer Brand 1580, vier Pestepidemien und einige Sturmfluten – die schlimmste davon die Burchardiflut am 11./12. Oktober 1634 (das Wasser stand 6,1 m ü. NN) – beschleunigten den Niedergang der einst blühenden Handelsstadt. Eine weitere Pestepidemie im Jahr 1659 kostete ein Drittel der Stadtbewohner das Leben. Die Einquartierung von Soldaten in den Kriegen des 17. Jahrhunderts beraubte die Bürger ihres Wohlstands. Noch etwa 2000 Menschen lebten zu diesem Zeitpunkt in Ribe, eine Zahl, die sich auch bis Anfang des 19. Jahrhunderts kaum änderte. Als unbedeutende Stadt erlebte sie die Besatzung durch napoleonische Truppen 1808 sowie den Dreijährigen Krieg um Schleswig 1848–51 und den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864.
Zwar brachte die Grenzziehung von 1864 der Stadt die direkte Verbindung mit dem Nordteil des Amtes, nachdem die bisher schleswigschen Nachbargemeinden Farup Sogn (dt.: Fardrup), Hjortlund Sogn, Kalvslund Sogn (dt.: Kalslund), Vester Vedsted Sogn (dt.: Wester-Wittstedt) und Seem Sogn zum Königreich gelegt wurden. Dafür gerieten Stadt und Umland nach Süden hin in eine unbequeme Sackgassenlage, weil das Herzogtum Schleswig an Preußen gefallen war und nun jenseits der Zoll- und Staatsgrenze lag. Die Gründung von Esbjerg im Jahr 1870 zog Ribe auch noch den Handel zur See ab. Auch der Anschluss an das Eisenbahnnetz fünf Jahre später konnte diesen Verlust nicht ausgleichen, Ribe versank immer mehr in der Bedeutungslosigkeit. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt ohne nennenswerte Zerstörungen.